Die richtige Autopflege nach dem Winter


Der Winter geht meist alles andere als spurlos an am eigenen Auto vorbei. Salzverkrustungen und Schmutz können den Lack auch nachhaltig schädigen; deshalb ist im Frühling eine gründliche Reinigung unabdingbar. Im besten Fall lassen Autobesitzer ihrem Fahrzeug eine professionelle Autoaufbereitung angedeihen. Was eine professionelle Reinigung alles beinhaltet, wird in diesem Beitrag näher erläutert. In der Regel umfasst eine solche Dienstleistung nicht nur die allgemeine Reinigung von innen und außen, sondern beinhaltet auch Motorwäsche und Lackaufbereitung.

Der Frühlingsbeginn lässt mit dem 20.3.2015 nicht mehr lange auf sich warten. Wer einen professionellen Fahrzeugaufbereiter in Anspruch nehmen möchte, sollte daher in Kürze schon einen Termin vereinbaren, denn die Dienstleister haben meist eine lange Warteliste.

Die günstige Alternative – selber machen

Um den Geldbeutel zu schonen können Fahrzeughalter sich natürlich auch selbst um eine gründliche Reinigung ihres Autos kümmern.

Salz und Rollsplitt machen dem Lack deutlich zu schaffen und können gerade in Kombination Rost verursachen, denn das Salz kann in die durch Splitt verursachten Kratzer noch besser eindringen. Auch der Unterboden wird im Winter in Mitleidenschaft gezogen und braucht eine gründliche Autopflege. Oft tragen Fahrer und Insassen während des Winters auch Dreck und Feuchtigkeit in den Innenraum.

Letzteres führt auch zum Frühlingsanfang noch häufig zu beschlagenen Fenstern. In der Regel verschwindet die Feuchtigkeit mit den wärmeren Temperaturen von allein; wer dem Vorgang nachhelfen möchte, findet hier ein paar Tipps dazu.

Autoreinigung von außen nach innen und von oben nach unten

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Zuerst ist eine Grundwäsche nötig, um den groben Schmutz zu entfernen. Diese kann ganz einfach in der Waschanlage mit Vor- und Unterbodenreinigung erledigt werden. Für die Reinigung von Hand sollten nur weiche, saubere Schwämme und keine scharfen Reiniger benutzt werden, um den Lack nicht zu beschädigen. Dabei sollte am besten von oben nach unten vorgegangen werden, damit der grobkörnige Schmutz von unten nicht unnötig über das Auto verteilt wird.

Bei einer sehr starken Verschmutzung des Motorraums, wenn beispielsweise deutliche Schlammspritzer oder sichtbare Salzverkrustungen vorhanden sind, kann auch eine Reinigung des Motors sinnvoll sein.

 

Bei der Handwäsche sollte immer nur mit wenig Druck gearbeitet werden.
Bei der Handwäsche sollte immer nur mit wenig Druck gearbeitet werden.

Motorwäsche am besten professionell erledigen lassen

Eine Motorwäsche sollte im besten Fall einem Fachmann überlassen werden und wird in der Regel von Werkstätten angeboten. Wer sich selbst daran versuchen möchte, sollte dabei behutsam vorgehen, damit bei der Reinigung keine elektrischen Bauteile beschädigt oder zu sehr durchnässt werden, was dazu führen kann, dass das Auto anschließend nicht mehr anspringt. Weitere Informationen, worauf bei der Motorwäsche noch geachtet werden sollte, sind hier zu finden.

Auf den Gebrauch eines Dampfstrahlers sollte am besten verzichtet werden, ansonsten ist ein Mindestabstand von 30 Zentimetern empfohlen. Mit dem Hochdruckreiniger kann der Motor abgespritzt werden. Vorsicht allerdings bei zu viel Druck; die niedrigste Stufe ist in der Regel völlig ausreichend. Während der Wäsche sollte das Auto laufen, damit durch die Hitze des Motors das Wasser zügig verdampfen kann.

Eine Motorwäsche ist auf Privatgrundstücken gesetzlich verboten und dürfen nur auf dafür vorgesehenen Flächen durchgeführt werden, damit das abtropfende Motoröl kontrolliert ablaufen kann und nicht in den normalen Wasserkreislauf gelangt. Auf Waschplätzen und auch auf dem Gelände von Tankstellen mit Waschanlage ist die Motorwäsche in der Regel erlaubt; im Zweifel sollte nachgefragt werden.

Felgen richtig reinigen

Gerade Alufelgen leiden im Winter und sollten beim Frühjahrsputz gesondert behandelt werden. Für die Reinigung empfehlen sich säurefreie Felgenreiniger, die auf die kalten Felgen aufgetragen und nach ein wenig Einwirkzeit mit einem weichen Schwamm und viel Wasser entfernt werden. Eine abschließende Versiegelung macht die Felgen dann fit für die nächste Saison.

Nach der Reinigung den Lack pflegen

Wenn das Auto von allem Schmutz befreit wurde, kann sich der Lackpflege gewidmet werden. Als erstes wird der Lack mit einem Lackreiniger behandelt, um auch den letzten Schmutz zu entfernen. Danach sorgt ein Pflegemittel den richtigen Glanz, sodass anschließend der Lack mit einer Versiegelung versehen werden kann. Den Gebrauch einer Poliermaschine sollten sich Laien unbedingt vorher richtig zeigen lassen, um den Lack nicht durch eine falsche Handhabung zu beschädigen. Besser ist die Benutzung von weichen Baumwolltüchern.

Innenraum reinigen

Nach der gründlichen Außenreinigung ist anschließend der Innenraum des Autos dran. Zunächst wird das Auto gründlich gelüftet, lose Teppiche und Fußmatten werden entnommen und ausgeklopft. Sitze und Fußräume können nun mit einem normalen Staubsauger gereinigt werden. Hierbei sollte allerdings vorsichtig vorgegangen werden, um Kunststoffteile nicht mit Kratzern zu  beschädigen. Hartnäckigen Verschmutzungen, die sich auch mit Reinigungsschaum nicht entfernen lassen, kann mit einem Nasssauger zu Leibe gerückt werden.

Auch der Innenraum wird über den Winter durch verschmutzte und nasse Schuhe in Mitleidenschaft gezogen.
Auch der Innenraum wird über den Winter durch verschmutzte und nasse Schuhe in Mitleidenschaft gezogen.

Nicht herausnehmbare Teppiche sollten auf Feuchtigkeit überprüft werden. Fühlen sie sich klamm an, hilft ausgelegte Zeitung, die Nässe aufzunehmen. Bleiben die Stellen kontinuierlich feucht, muss der Sache genauer auf den Grund gegangen werden, denn feuchte Stoffe sind ein idealer Nährboden für Schimmel und Bakterien, die unangenehme Gerüche verursachen.

Matt gewordene Kunststoffteile werden mit der Behandlung von Kunststoffreinigern und Mikrofasertuch wieder frisch und geschmeidig. Für Sitze oder Verkleidung mit Leder muss ein speziell dafür vorgesehener Reiniger genutzt werden, damit das Leder nicht angegriffen wird und geschmeidig bleibt.

Zu einer kompletten Reinigung gehört auch die Pflege der Türdichtungen. Diese werden zuerst mit einem Tuch gereinigt und auf Beschädigungen untersucht. Anschließend kann ein Reinigungsmittel mit Vaseline, Glycerin, Silikon oder Hirschtalg aufgetragen werden, um die Dichtungen geschmeidig zu halten. Pflegemittel auf Wasserbasis sind nur bedingt geeignet, da sie bei Frost dazu führen können, dass die Dichtungen gefrieren, heißt es in diesem Artikel.

Zu guter Letzt werden die Scheiben von innen gereinigt. Hierfür genügt die Behandlung mit einem handelsüblichen Glasreiniger und einem Mikrofasertuch. Dieser Schritt wird häufig unterschätzt, da Autoscheiben von innen bei weitem nicht so stark verschmutzen wie von außen, allerdings kann schon ein leichter Schmutzschleier dafür sorgen, dass Licht ungünstig gebrochen wird und den Fahrer blendet. Auch kleine Steinschläge durch Splitt sollten schnellstmöglich repariert werden, damit sich keine Risse in der Scheibe bilden.

Inventur durchführen und unnötigen Ballast ausräumen

Das Scheibenwischwasser kann nun ebenfalls wieder auf den Sommerbetrieb umgestellt werden. Sommerreiniger bietet einen besseren Reinigungsfaktor gegen Insektenschmutz.

Bei der Grundreinigung kann auch das Reserverad gleich überprüft werden.
Bei der Grundreinigung kann auch das Reserverad gleich überprüft werden.

Skiständer aber auch Schneeketten müssen nun nicht mehr mitgeführt werden und können getrost für das nächste Jahr in die Garage gestellt werden. Bei der Reinigung des Kofferraums gehört auch das Auswischen der Reserveradmulde dazu und bei dieser Gelegenheit kann auch gleich der Reifendruck überprüft werden.

Trotz Frühlingsputz gilt aber natürlich immer noch die Regel: Winterreifen gehören von Oktober bis Ostern aufgezogen!

 

Bildquellen:

Abbildung 1: (CC0 1.0) noelsch © Pixabay

Abbildung 2: (CC0 1.0) melodiustenor © Pixabay

Abbildung 3: (CC0 1.0) face-4 © Pixabay

Abbildung 4: (CC0 1.0) Schumi4ever © Commons.wikimedia

 

 

 


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