Sie sind groß, ihr Preis kann jenen eines kleinen Hauses erreichen und sie sind eine große Leidenschaft vieler Bundesbürger – die Rede ist natürlich vom Wohnmobil. Einige Menschen sehen sie lediglich als eine Alternative zu Hotelbetten an, für andere verkörpern die Häuser auf Rädern die Freiheit, überall und an jedem Ort temporär wohnen zu können. Besitzer eines Wohnmobils können praktisch jedes Ziel der Welt bereisen. Welche Routen sich besonders lohnen, erfahren Sie im Anschluss.

Dass die Deutschen ihren Pkw lieben, ist in vielen Teilen der Erde bekannt. Schließlich gibt es kein anderes Land, wo die Geschwindigkeitsbegrenzung auf Autobahnen teilweise aufgehoben wird. Viele Deutschen werden verwundert sein, dass ihre Mitbürger ein weiteres großes Hobby haben: das Wohnmobil. 2016 haben sie die Millionenmarke geknackt. Nach den schwachen Absatzzahlen in der Finanzkrise stiegen die Verkäufe von Caravans und Reisemobile stark an. In der Saison 2015/2016 wurden laut dem Caravaning Industrie Verband rund 19.000 Caravans und 29.000 Reisemobile verkauft.

Von der wachsenden Beliebtheit profitieren nicht nur die Hersteller dieser Fahrzeuge, sondern auch Verkäufer wie die Wohnmobil-Galerie. Der Fahrzeugbestand des Händlers für gebrauchte Wohnmobile ist auf über 200 Stück angewachsen. Inzwischen kauft das Unternehmen bundesweit Wohnmobile ab und kümmert sich um alle Formalitäten. Die gebrauchten Fahrzeuge sind ideal für Neueinsteiger, die ihr erstes Wohnmobil kaufen möchten, ohne viel Geld in einen Neuwagen zu investieren.

Wohnmobil leihen, dann kaufen

Bevor sich Verbraucher für ein Wohnmobil entscheiden, sollten sie ein solches Fahrzeug zunächst mieten. Der Verleih der Fahrzeuge hat in den letzten Jahren ein noch profitableres Geschäftsplus verbucht wie der Verkauf. Die Fahrzeuge werden nicht nur von Deutschen gemietet, sondern auch internationalen Gästen, die Deutschland mobil erkunden möchten.

Der Grund für den Verleih ist damit zu begründen, dass Interessenten die Fahrzeuge testen sollten, bevor sie sich für den Kauf entscheiden. Wohnmobile sind inzwischen in den verschiedensten Preisklassen erhältlich. Die Ausstattung reicht von minimal bis luxuriös. Für einen niedrigen sechsstelligen Bereich kaufen sich Verbraucher eine Villa auf Rädern, in der nichts fehlt: WC und Duschkabine, Herd, Kühl- und Eisschrank, Fußbodenheizung.

Wer so viel Luxus möchte, der benötigt unter Umständen einen Lkw-Führerschein. Laut der Zeitschrift Promobil können sich Autofahrer, die ihren Führerschein vor 1999 erworben haben, glücklich schätzen. Sie dürfen Fahrzeuge bis 7,5 Tonnen fahren.

3 wunderschöne Routen durch ganz Europa

Besitzer oder Mieter eines Wohnmobils haben in ganz Europa die Möglichkeit, wunderschöne Strecken zu verfolgen. Von malerischen Landschaften in Irland über scheinbar endlose Wälder in Skandinavien bis hin zu mediterraner Schönheit in Spanien. Jede Route ist einzigartig und sollte vorher gut überlegt und geplant sein. Viele von ihnen sind hunderte, gar tausende Kilometer lang. Planen Sie ausreichend Zeit ein, um sie komplett abfahren zu können.

Die drei spektakulärsten Routen lauten:

1. Irische Steilküste

Grüne Hügel, fish and chips sowie ein schmackhaftes Bierchen – das sind nur einige Dinge, die Reisende mit ihrem Wohnmobil in Irland erkunden können. Das Land der Burgen, Mythen und Legenden im Westen Europas lädt zu einer Rundreise ein, für die sich Urlauber Zeit lassen sollten.

2. Die isländische Ringstraße

Dieser Reisebericht auf geo.de ist ein Vorgeschmack auf das, was Wohnmobilbesitzer und -leiher in Island erwartet. Die abgelegene Insel, die nicht zu Europa zu gehören scheint, ist ein Muss für diejenigen, die lange Rundfahrten nicht scheuen.

Die Ringstraße ist rund 1.300 Kilometer lang und erfordert, wie auch die Tour in Irland, einen mehrwöchigen Urlaub, um das Angebot komplett genießen zu können. Allein die Hauptstadt in der Hauptstadt Reykjavík können Urlauber mehrere Tage verbringen, das Nachtleben genießen und Sehenswürdigkeiten wie die Hallgrimskirche zu bewundern.

Nach einigen Tagen in Reykjavík kann die Rundreise beginnen. Je nachdem, welche Zwischenstopps gemacht werden, können Reisende folgende Sehenswürdigkeiten bewundern:

• der Wasserfall Seljalandsfos
• der stärkste Wasserfall Europas Dettifoss
• der kleine Ort Vík mit seinem schwarzen Strand
• die Naturbäder um den See Mývatn
• Walbeobachtungen in Husavík
• in Silfra tauchen
• das Tal zwischen Þingvellir (Kontinentalplatten)
• der Geysier Strokkur

3. Der rumänische Transfagarasan

Die Moderatoren von Top Gear haben den rund 117 Kilometer langen Transfagarasan zur spektakulärsten Straße der Welt gekürt. Zwischen Juni und Oktober, wenn die sich durch das Fagaraș-Gebirge schlingende Straße komplett geöffnet ist, haben Touristen die Möglichkeit, auf eine Höhe von bis zu 2.042 Meter über dem Meeresspiegel aufzusteigen.

Der steile Aufstieg zur Hochgebirgsstraße beginnt hinter der Vidraru-Talsperre. Zahlreiche Viadukte, Spitzkehren und Tunnel erwarten Wohnmobilreisende auf der Fahrt bis nach Siebenbürgen. Ein Zwischenstopp beim spektakulären Bâlea-Wasserfall ist ein Muss.