Mit dem Oldtimer auf Reise


Alten Fahrzeugen wohnt ein ganz besonderer Charme inne. Nicht nur der Look und das Interieur, auch das Fahrgefühl von Fahrzeugen jenseits der 30 Jahre haben wenig mit demjenigen heutiger Fahrzeuge gemein. Bequem Reisen konnte man mit dem Auto aber schon spätestens seit den 1960er Jahren. Oldtimer sind, wenn sie nicht in Museen oder Garagen stehen durchaus Fahrzeuge, mit denen sich lange Strecken zurücklegen lassen. Wer sich mit einem Oldtimer auf Reise begibt, der kann unvergleichlich magische Momente erleben.
Der Weg ist das Ziel
Wer heute mit einem Oldtimer Urlaub machen oder einen unvergesslichen Roadtrip bestreiten möchte, muss dafür nicht an die Westküste der USA fahren. Der Schwarzwald, die italienische Amalfi-Küste oder die französische Riviera sind nur drei von zahlreichen Strecken innerhalb Europas. Mit einem Oldtimer ist es jedoch nicht wirklich ausschlaggebend, wohin die Reise geht, hier ist wie so oft der Weg das eigentliche Ziel. Wer auf Klimaanlage, Servolenkung, Tempomat und Massagesitze verzichten kann, für
den ist auch als Nichtbesitzer eines Oldtimers eine längere Reise mit einem Oldtimer sicherlich eine Offenbarung.
Aber auch stolze Besitzer eines Klassikers haben bei einer Reise die Möglichkeit, das Fahrzeug besser kennenzulernen. Was eine längere Fahrt im Oldtimer so besonders macht, ist das ursprüngliche Fahrgefühl, nicht das schnelle Rasen, sondern das langsame Reisen, bei dem man nicht nur die Straße, sondern auch die Umgebung mitbekommt und somit ganz andere Eindrücke sammeln kann.
Im Gegensatz zu Reisen mit modernen Pkw, bei denen man mit hohem Tempo die Autobahnen der jeweiligen Länder bis zum jeweiligen Zielort abfährt, besteht der Reiz einer Reise mit dem Oldtimer darin, abseits der Autobahnen und Fernschnellstraßen unterwegs zu sein. Idyllische Routen eignen sich nicht nur besser für das Fahrzeug, man bekommt auch mehr zu sehen und kann die Reise als tatsächliches Erlebnis wahrnehmen.
Was sollte man beachten?
Bevor man mit gepackten Koffern letztlich die Reise beginnt, sollte man selbstverständlich gründliche Reisevorbereitungen treffen. Dabei sollte man bei einem Roadtrip mit dem Oldtimer diverse Dinge beachten.

Versicherungsschutz
Ein optimaler Versicherungsschutz ist enorm wichtig für eine entspannte Reise. Insbesondere, wenn man auch im Ausland unterwegs ist, sollte die der Versicherungsschutz unter Umständen zusätzliche Elemente beinhalten. Gerade die vorgeschriebene Versicherungssumme kann im Ausland problematisch werden. Bestenfalls kann man sich auf eine solide Oldtimer-Versicherung verlassen, ggf. in Ergänzung mit einer Auslandsschadenschutzpolice. Oldtimer-Versicherungen zu finden ist oftmals gar nicht so einfach, da viele Versicherer entsprechende Policen gar nicht über ihr Standardportfolio anbieten.
Fahrzeug checken
Weiterhin sollte das Fahrzeug, wenn es nicht ohnehin regelmäßig gefahren wird, ein paar gründlichen Testfahrten unterzogen werden. Zudem lohnt es sich, den Wagen vor Fahrtantritt noch einmal in einer Werkstatt durchchecken zu lassen. Insbesondere die Gummimanschetten von Traggelenken, Spurstangenköpfen und Antriebswellen, die Lenkung und die Bremsen sollten überprüft werden. In einer spezialisierten Fachwerkstatt für Oldtimer kann man den Wagen auf Herz und Nieren überprüfen lassen. Je gründlicher die Überprüfung, desto weniger Risiko besteht, dass während der Reise vermeidbare
Probleme auftreten. Störende Geräusche aus dem Motorraum oder ein Klappern am Unterboden können eine Fahrt zudem recht unentspannt gestalten.

Benzin und Öl
Unbedingt zu beachten ist auch die Tatsache, dass Oldtimer unter Umständen noch verbleites Benzin benötigen. Da dieses in Europa jedoch nur noch äußerst selten an Tankstellen zu bekommen ist, muss für die Länge der Strecke ausreichend Bleizusatz mitgenommen werden. Ebenfalls sollte man ausreichend Motoröl für das jeweilige Fahrzeug im Gepäck haben.
Reifen prüfen
Oftmals sind bei einer Panne Reifen in den entsprechenden Dimensionen eines historischen Fahrzeugs nicht aufzutreiben. Das Reserverad sollte daher nicht nur als Zierde mit auf die Reise genommen werden. Ein gründlicher Reifencheck vor Fahrtantritt ist selbstverständlich obligatorisch, auch hier muss der Reifendruck wie bei modernen Fahrzeugen an das zusätzliche Ladegewicht angepasst werden.
Bordwerkzeug checken
Selbstverständlich kann niemand eine während der Fahrt auftretende Panne ausschließen. Im besten Fall sollte man aber in der Lage sein diese selber zu beheben.  Zündkerzenschlüssel, Schraubendreher, Steckschlüssel, Schraubenschlüssel, Zangen und auch ein Hammer sollten dabei in einem Werkzeugkoffer mitgeführt werden und sicher im Kofferraum verstaut werden. Weiterhin sollten folgende Ersatzteile nicht fehlen:

 

  • Draht
  • Gas- und Kupplungszug
  • Gewebeband
  • Glühlampen
  • Kabelbinder
  • Keilriemen
  • Kerzenstecker
  • Schlauchschellen
  • Sekundenkleber
  • Sicherungen
  • Verteilerkappe
  • Zündkerze

Ein im Handschuhfach befindlicher Schutzbrief macht die Ausstattung neben einem obligatorischen Verbandskasten, Warnwesten und -dreieck komplett.
Wer also gut vorbereitet und mit passendem Versicherungsschutz mit dem Oldtimer auf Reisen fährt, der ist sich einer entspannten, Urlaubsfahrt sicher, auf der er das Fahrzeug aber auch die Landschaft besser kennenlernen kann. Nicht nur alleine, auch in einer Fahrzeugkolonne lassen sich unvergleichliche Roadtrips und Touren erleben.


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