Nördlich des 60. Längengrades lässt sich jedes Jahr ein bezauberndes Spektakel am Himmel erleben. Fast schon ein Kulturgut, welches vor allem die russische Stadt Sankt Petersburg prägt. Ende Mai bis Mitte Juni wird die russische Großstadt nie von der Dunkelheit umhüllt. Dieses Naturspektakel ist auch als “weiße Nächte” bekannt. In dieser Zeit geht die Sonne nie ganz unter und somit bleiben die Nächte hell erleuchtet. In Deutschland lässt sich dieses Naturphänomen nur schwach auf Sylt beobachten.
Das Phänomen der weißen Nächte
Die weißen Nächte entstehen um die Sommerwende. In Sankt Petersburg geht die Sonne erst nach 22 Uhr unter und die Dämmerung dauert die ganze Nacht. Dadurch, dass der Sonnenaufgang im Sommer schon um vier Uhr beginnt, wird es nachts in Sankt Petersburg nie ganz dunkel. Nicht nur verbindet Sankt Petersburg mit den weißen Nächten eine besondere Tradition, auch werden die weißen Nächte weltweit auf ihre unterschiedlichsten Weisen gefeiert.
Kulturgut – weiße Nächte
In Sankt Petersburg sollte jeder die weißen Nächte einmal besucht haben. Nicht nur zieht das magische Lichtspiel der Natur jeden an, ebenfalls verbindet Sankt Petersburg eine Tradition, welche die weißen Nächte einleiten. Die goldenen Kuppeln in rot-goldenem Licht, verleiten regelrecht dazu sich in die Zarenstadt zu verlieben. Die vielen Brücken, Flüsse und Kanäle lassen das Licht spielen und ziehen jeden in ihren magischen Bann.
Zum Schlafen sollte keiner um diese Zeit kommen. Die Einwohner zelebrieren die weißen Nächte ausgiebig. Auf den Straßen und vor allem am Ufer der Newa wird gefeiert, getanzt und getrunken. Der Tag hört in dieser Zeit niemals auf. Auch wird das Spektakel vom Theater begleitet. Das berühmte Mariinski Theater veranstaltet jedes Jahr das internationale Festival: “Die Sterne der weißen Nächte”. Theater, Musik und Tanz prägen Sankt Petersburg während dieser Phase.
Für die Romantiker unter den Besuchern bietet die Stadt Bootsfahrten über die Newa und ihre Seitenarme an. Der Preis variiert von Anbieter, jedoch liegt der durchschnittliche Preis für eine Stunde bei 50 Euro.
Das Hochziehen einiger Brücken fasziniert jeden Besucher und Einwohner. Die großen Brücken, wie die Newa-Brücke oder die Schlossbrücke, werden für große Schiffe hochgezogen. Dies führt dazu, dass die majestätischen Brücken im Licht der weißen Nächte erstrahlen und einen prächtigen Anblick bieten. Jedes Jahr aufs Neue zieht dieses Ritual Touristen und Einwohner magisch an.
Die weißen Nächte nutzen die Absolventen des Jahres, um eines der größten Spektakel in Russland zu veranstalten. In der kürzesten Nacht findet eine aufwendig inszenierte Show mit großem Feuerwerk über der Newa statt. Diese Show wird von und zu Ehren der Schulabsolventen durchgeführt und wird die “Scharlachroten Segel” genannt. Den Höhepunkt stellt die Ankunft des Segelschiffs auf der Newa dar. Im Hintergrund befindet sich die Peter-Paul-Festung, welche der Show zusätzlich ein majestätisches Flair verleiht.
Tipps für den Besuch der weißen Nächte in Sankt Petersburg
Grundsätzlich wird es zu dieser Zeit voller als sonst in Sankt Petersburg, da jeder die weißen Nächte erleben möchte. Deswegen sollten Theater-, Ballett- oder Opernkarten immer im Voraus bestellt werden. Dies betrifft generell jede Veranstaltung, die eine Eintrittskarte benötigt. Ebenfalls steigen die Preise um diese Zeit stark an, weshalb ein Hotelzimmer rechtzeitig gebucht werden sollte. Beim Hotelzimmer ist auf ausreichende Verdunklung zu achten, vor allem bei sehr lichtempfindlichen Menschen. Dadurch, dass es nachts nie dunkel wird, könnte eine Schlafmaske sinnvoll sein.
Die weißen Nächte verzaubern jeden und sind eine Erfahrung, die jeder in seinem Leben gemacht haben sollte. Sankt Petersburg eignet sich durch seine zahlreichen Kulturangebote rund um die weißen Nächte ideal für das Erlebnis.