Der Urlaub und damit der Roadtrip ins ersehnte Urlaubsparadies stehen endlich vor der Tür. Warum also in den Flieger steigen, wenn es sich im Auto viel bequemer und individueller reisen lässt? Das denkt sich auch ein großer Teil der Deutschen. Jeder Zweite zog 2022 den privaten Pkw dem Flugzeug und anderen Fortbewegungsmitteln vor, um zum Urlaubsort zu reisen. 2024 ging der Trend zwar wieder mehr zu Fernreisen und der Flieger überholte das Auto als beliebtestes Verkehrsmittel; Roadtrips sind dennoch ein Erlebnis, das viele nicht missen wollen. Damit die Reise auf vier Rädern tolle Erinnerungen statt Geldsorgen mit sich bringt, ist eine gute Budgetplanung das A und O.
Welche Kosten sollten für den Roadtrip eingeplant werden?
Ins Auto steigen und in den Sonnenuntergang fahren – das klingt zunächst einmal romantisch. Ein Roadtrip, der auf diese Weise startet, kann jedoch schnell ins Geld gehen. Wer sich einen erinnerungswürdigen, aber nicht unnötig teuren Urlaub wünscht, sollte deshalb vorausplanen.
Benzin- und Ladekosten im Auge behalten
Eine der wichtigsten Fragen, wenn es darum geht, den Roadtrip zu planen, lautet: Wo soll es überhaupt hingehen? Wenigstens ein grobes Ziel sollte ausgewählt werden, um den benötigten Kraftstoff über den Daumen peilen zu können. Dazu sollten Reisende am besten einen Blick auf die Wunschroute werfen, um die Entfernung zum Urlaubsort einzuschätzen. Als kurzer Roadtrip kommt zum Beispiel eine Reise von Hamburg nach Prag infrage. Die Entfernung zwischen beiden Städten, wenn man über die A2 fährt, beträgt 633 Kilometer.
Mit dieser Streckenlänge im Hinterkopf können Tank- und Ladepausen eingeplant werden. Wer einen Verbrenner fährt, sollte herausfinden, was dieser auf 100 Kilometern verbraucht, denn das erleichtert die Planung von Tankstopps. Tank-Apps helfen, entlang der Strecke besonders günstige Tankstellen zu finden. Dafür kann es notwendig sein, die Autobahn zu verlassen, denn Autobahntankstellen verlangen tendenziell höhere Preise als solche, die sich innerorts befinden.
Beispielrechnung: Hamburg – Prag
Strecke: 633 km
Verbrauch: 7 Liter Benzin auf 100 km = 44,31 Liter
Tankkosten: Bei einem Preis von 1,60 €/Liter etwa 70,90 € für die gesamte Strecke
Besitzer eines Elektroautos können Lade-Apps nutzen, um herauszufinden, wann und wo sich Ladepausen lohnen. Sie verraten auch, wo entlang der Strecke Schnelllader zur Verfügung stehen und mit welchen Kilowatt-Kosten zu rechnen ist.
Tipp: Für das Tank- oder Ladebudget sollte ein kleiner Puffer eingeplant werden. Vielleicht locken während des Roadtrips spannende Zwischenstopps, die einen kurzen oder längeren Umweg notwendig machen.
Maut- und Parkgebühren in die Planung einbeziehen
Die Fahrtkosten sind bei einem Roadtrip einer der größten Posten, wenn es um die Budgetplanung geht, doch auch Mautkosten können die Urlaubskasse belasten. Wer mit unvorhergesehenen Kosten konfrontiert wird, hat oft nicht genügend finanzielle Reserven und muss kurzfristig nach flexiblen Möglichkeiten suchen, um die Ausgaben zu decken. Am besten wird schon vor Reiseantritt recherchiert, welche Maut- und Zusatzkosten auf der Strecke lauern. Wer Mautgebühren sparen möchte, kann die Fahrt über Landstraßen planen. Meist dauert es dann jedoch länger, um ans Ziel zu kommen und das kann wiederum die Benzin- und Ladekosten in die Höhe treiben.
Ein weiterer Kostenfaktor rund ums Auto sind die Parkgebühren. Außerhalb von Städten finden sich sicherlich kostenfreie Parkplätze, innerorts sind sie – insbesondere in Großstädten – meist kostenpflichtig. Um die Höhe der Parkgebühren abzuschätzen, hilft ein Blick ins Internet. Online werden günstige Parkplätze oder Parkhäuser am Reiseziel herausgesucht. Eine gute Wahl sind sogenannte Langzeitparkhäuser, in denen das Auto 24 Stunden am Tag abgestellt wird.
TIPP: Park+Ride-Parkplätze außerhalb der Städte sind ebenfalls eine gute Option, um Kosten zu sparen.
Übernachtungskosten grob überschlagen
Warum von Prag aus nicht weiter nach Wien oder Budapest reisen? Bei mehrtägigen Roadtrips müssen Kosten für die Übernachtung eingeplant werden. Dafür lohnt es sich:
- ein Tagesziel für jeden Tag des Roadtrips festzulegen
- online nach günstigen oder kostenfreien Stellplätzen am Zielort zu recherchieren
- die Auswahl an Unterkünften am Zielort bereits vorab online zu prüfen
Buchungsplattformen helfen dabei, herauszufinden, welche Unterkunftsarten überhaupt zur Wahl stehen. Gibt es Motels, Hotels oder Hostels? Im Rahmen der Online-Recherche kommt bereits ein Preisvergleich infrage.
Ein Budget für Snacks und Erfrischungen einkalkulieren
Ein knurrender Magen kann auch beim schönsten Roadtrip die Stimmung trüben. Damit das Reisebudget für Snacks und Mahlzeiten unterwegs ausreicht, sollten pro Tag rund 50 Euro eingeplant werden. In günstigen Ländern reicht ein Tagesbudget von 20 Euro aus. Wer täglich in einem Restaurant essen geht, bezahlt meist mehr als beim Mini-Einkauf im Supermarkt. Ein Snack auf die Hand und ein Erfrischungsgetränk gibt es hier für weniger als zehn Euro. In Ländern wie Tschechien müssen Reisende für eine „Supermarkt-Mahlzeit“ umgerechnet nicht einmal sieben Euro einplanen.
Alternativ kochen Urlauber, die mit dem Camper unterwegs sind, selbst. Das ist innerhalb Deutschlands jedoch nur auf ausgewiesenen Campingplätzen erlaubt. Daher empfiehlt es sich, vorher zu recherchieren, ob sich ein solcher am täglichen Zielort finden und buchen lässt. Der Vorteil beim Selberkochen: Die Mahlzeiten reichen für mehrere Personen – und sogar für mehrere Tage. Das spart Proviantbudget.
Damit keine Langeweile aufkommt – Geld für Events und Sehenswürdigkeiten zurücklegen
Ein Roadtrip macht den meisten so viel Spaß, weil sie spontan ihre Pläne ändern können, vielleicht eine Ausfahrt früher nehmen, eine tolle Sehenswürdigkeit auf dem Weg anschauen oder einen kleinen Umweg fahren und dafür eine berühmte Naturattraktion in Streckennähe bewundern. Wer bereits weiß, dass die ein oder andere Sehenswürdigkeit mit auf der Sightseeing-Liste steht, kann online die Eintrittspreise recherchieren. Auch an den jeweiligen Tageszielen locken Attraktionen. Dazu gehören interessante Ausstellungen, regionale Feste oder Ähnliches. Auch hier gilt: Am besten schon Zuhause darüber informieren und Preise erfragen.
Um sich wenigstens ein paar Extras zu gönnen – inklusive Souvenirs – sollte Zusatzbudget eingeplant werden. Fünf Euro am Tag sind ein guter Mittelwert. Wie die genaue Budgetplanung letztlich aussieht, hängt jedoch von den individuellen Wünschen und Möglichkeiten ab.
Wenn es anders kommt als gedacht – Unerwartete Ausgaben einplanen
Unvorhergesehene Ereignisse können jeden Urlauber treffen – auch auf einem Roadtrip. Eine kaputte Sonnenbrille ist noch das geringste Problem, doch was passiert, wenn das Auto liegen bleibt oder ein medizinischer Notfall im Ausland eintritt? In solchen Fällen sollte ein ausreichend hohes Notfallbudget vorhanden sein, um die Kosten für Abschleppdienste, Werkstattbesuche oder Arztbehandlungen decken zu können. Hier ist es wichtig, auf Nummer sicher zu gehen und im Notfall lieber etwas mehr Geld zur Verfügung zu haben.