Wer regelmäßig längere Zeit im Auto verbringt, kennt die Probleme. Die Beine werden müde, schlafen eventuell sogar ein, der Rücken beginnt zu zwicken und die Schultern verspannen sich. Nicht lange mehr und auch die Kopfschmerzen siedeln sich neben den Beschwerden an. Doch muss das nicht sein. Denn wie auch beim langen Sitzen im Büro gibt es Möglichkeiten, sich während der Autofahrt zu entspannen. Dazu sind nicht einmal mehr Pausen notwendig – auf die natürlich trotzdem niemals verzichtet werden sollte. Dieser Artikel zeigt auf, mit welchen Tricks ein wenig Bewegung hinters Steuer kommt.
Lange Autofahrten können hin und wieder für Verspannungen sorgen.
Massage Kissen für unterwegs
Sitzauflagen gibt es natürlich auch passend für die Autositze. Wer jedoch einen neuen Wagen anschafft, sollte gleich darauf achten, dass die Sitze möglichst ergonomisch geformt sind. Sie lassen sich an einer Lehne erkennen, die eine deutliche S-Form aufweist. Ist der Wagen schon älter oder gibt es trotz der Sitze Beschwerden, helfen verschiedene Sitzhilfen:
– Keilkissen – das Keilkissen wird direkt auf die Sitzfläche gelegt. Durch die sich nach vorne hin verniedrigende Form wird automatisch der Rücken gestreckt, was zu einem verbesserten Sitz führt. Die Kissen dürfen jedoch keinesfalls einen zu hohen Keil haben. Zudem muss darauf geachtet werden, dass der Gurt weiterhin korrekt sitzt, anderenfalls kann es geschehen, dass der Fahrer bei einem Unfall unter dem Gurt hindurchrutscht.
– Rückenkissen – eine andere Variante ist, ein Kissen im Rücken zu platzieren. Hier wird die untere Wirbelsäule aufgerichtet und gestützt. Die Kissen gibt es durchaus mit massierenden Eigenschaften.
– Kugelauflagen – jeder kennt die Holzkugelnetze, die Großväter gerne über ihre Sitze stülpen. Die Kugeln haben massierende Eigenschaften, erweisen sich bei längeren Fahrten jedoch gerne mal als unbequem. Zudem verschlechtern sie den Halt des Fahrers im Sitz, sodass bei einem Unfall eine höhere Gefahr herrscht.
Die Wackelkissen, die gerne auf Bürostühle gelegt werden, eignen sich indes nicht zum Autofahren. Der Unterkörper sitzt auf den Auflagen zu unruhig und die Fahrttüchtigkeit wird massiv eingeschränkt. Anders sieht es natürlich mit speziellen Massagekissen oder Massagematten aus, die während einer Pause verspannte Muskeln lösen können:
– Shiatsukissen – die Kissen werden in den Nacken gelegt. Sie besitzen Massageköpfe, die die Fingerbewegung des Masseurs imitieren. Durch die Bewegungen entspannen sich die Muskeln im Nackenbereich. Einige Kissen besitzen eine zusätzliche Wärmefunktion und zuschaltbare Vibrationen.
– Massagematten – wer gleich dem gesamten Rücken etwas Gutes tun möchte, kann auf Massagematten zurückgreifen. Auch sie vibrieren oder arbeiten mit Rotationsköpfen, deren Schwingungen auf die Muskeln einwirken. Die Matten können mitunter auf der Rückbank oder während der Pause auf den nach hinten geklappten Fahrersitz gelegt werden.
Entspannungstees
Eine weitere Möglichkeit, um sich während langer Fahrten zu entspannen, sind Tees. Doch hier sollte niemals einfach ein Entspannungstee gekauft und während der Fahrt getrunken werden. Je nach Inhaltsstoffen machen die Tees müde und wirken sich extrem nachteilig auf die Fahrtüchtigkeit aus. Besser ist es, bereits im Vorfeld der Fahrt zu testen, wie der jeweilige Tee auf einen wirkt. Mögliche Tees, die zusätzlich erfrischen und mitunter sogar wachmachen, sind:
– Grüner Tee – das ist ein kleiner Alleskönner. Als Kaltgetränk erfrischt er, heiß getrunken entspannt er. Grüner Tee gilt als Wachmacher, sodass er durchaus Kaffee ersetzen kann und sich nicht negativ auf die Fahrtüchtigkeit auswirkt.
– Ingwertee – auch Ingwer entspannt ein wenig, hält aber fit. Gerade im Winter bietet er sich auf längeren Autofahrten an, denn die Inhaltsstoffe schützen mitunter gegen Erkältungen und können bei Heiserkeit und Halsschmerzen helfen.
Weitere Möglichkeiten
Das beste Mittel, um lange Autofahrten ohne Rückenschmerzen und Verspannungen zu überstehen, ist, sich zu bewegen. Das bedeutet natürlich, dass regelmäßige Pausen anstehen. Grundsätzlich sollte nach Möglichkeit jede Stunde zumindest eine kurze Pause von fünf Minuten gemacht werden, auf längeren Fahrten gehören mindestens zwei längere Pausen von dreißig Minuten mit in die Fahrtplanung. Und selbst während der kurzen Pausen heißt es, sich zu bewegen. Da jedoch oft genug die Zeit drängt, gibt es sogar Übungen, die im Auto leicht von der Hand gehen. Warum nicht einmal den Stau für die Fitness nutzen, anstatt genervt auf die Autoschlange vor sich zu starren? Ein paar Übungen:
– Dachstemmen – hierbei werden beide Hände flach gegen das Autodach gedrückt. Die Spannung wird für ungefähr zehn Sekunden gehalten, dann dürfen die Arme wieder entspannt werden. Die Übung kann mehrere Male wiederholt werden.
– Rückenlehne – um die Wirbelsäule zu bewegen, werden die Arme über den Kopf nach hinten geführt und umgreifen die Kopfstütze seitlich. Jetzt wird gezogen, dabei der Rücken ins Hohlkreuz gelegt. Wieder bleibt die Spannung für zehn Sekunden aufrecht, bis die Entspannung folgt.
– Fußraum – nun geht es an die Beine. Diese Übung funktioniert bestens auf Rastplätzen oder auch im Stau, wenn gar nichts mehr geht. Die Beine werden im rechten Winkel auf den Fußboden gestellt. Nun werden das Gesäß sowie die Oberschenkel angespannt. Die Spannung sollte möglichst lange gehalten werden – auf dem Rastplatz ruhig einige Minuten. Nach einigen Wiederholungen werden die Beine locker ausgeschüttelt.
– Kopf drehen – hierbei wird der Kopf langsam zu den Seiten gedreht – möglichst weit nach hinten. Die Übung lässt sich gut mit kreisenden Schultern verbinden.
Wer auf dem Rastplatz ist, kann Streckübungen durchführen, um die Muskeln wieder zu entspannen. Auch einfache Sportübungen, beispielsweise der Hampelmann sind anzuraten. Wer hierzu keine Gelegenheit hat, läuft im schnellen Schritt über den Parkplatz und dehnt sich wieder vor dem Einsteigen.
Lange Autofahrten können hin und wieder für Verspannungen sorgen
Fazit – entspannt zum Ziel
Wer beim Autofahren die Chance nutzt, sich zwischenzeitlich zu bewegen oder gar ein Massagekissen mitnimmt, kommt sicher ohne Rückenschmerzen und Verspannungen an. Doch das beste Mittel, um möglichst entspannt ans Ziel zu gelangen, ist, sich Zeit zu nehmen. Wann immer es möglich ist, gehören Pausen zu einer Autofahrt dazu, und wenn es mal länger dauert, geht die Welt nicht unbedingt unter. Sind Pausen nicht möglich, sollte zumindest regelmäßig das Fenster heruntergelassen werden, damit frische Luft geatmet werden kann.
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