Geschniegelte Oldtimer und getunte moderne Sportwagen. Am Samstag begann die zweitgrößte Automesse Deutschlands in Essen. Bis zum 7. Dezember erwarten die Betreiber der Essen Motor Show circa 360.000 Besucher. Gut 500 oft auch internationale Aussteller aus insgesamt 20 Ländern stellen dieses Jahr ihre Angebote vor. Neben getunten Fahrzeugen und Zubehör bekommt der Messebesucher sportliche Serienautos sowie diverse thematische Sonderschauen geboten. Besonderheit dieses Jahr: Elektromobilität.
Der Auftakt für die EMS 2014 war ja schon mal nicht übel. Rund 128.000 Besucher sahen sich an den ersten drei Tagen auf dem Gelände der Essen Motor Show um.
Messeinhalte: Tuning plus
Die Modelle mögen wechseln, nicht jedoch die Themen. Standardgemäß legt die Messe ihren Fokus auf Autotuning, Motorräder, Old- bzw. Youngtimer und den Motorsport allgemein. Wer nicht nur stillstehende Stücke bewundern möchte, bekommt bei der Drift-Show eine Portion Action geboten. Rennteams präsentieren sich ebenso wie Kuriositäten aus der Welt des Motorsports. Die Essen Motor Show verbindet Fans mit Rennveranstaltern, Unternehmen und Motorsport-Verbänden und bietet eine Plattform für das Vorstellen und Bewundern von Neuheiten rund um die Welt der Autos.
Alljährlich öffnet die EMS Ende November/Anfang Dezember in den Hallen der Messe Essen ihre Pforten.
Geschichtliches
Zum ersten Mal gab es die Essen Motor Show im Jahre 1968. Damals nannte sie sich noch 1. Internationale Sport- und Rennwagen-Ausstellung Essen. Initiator des Ganzen Autonarr Wolfgang Schöller, damals knackige 25. Bis heute fungiert er als Koordinator für das Event. Seine Idee war es, seine Ausstellung als Abschluss der Motorsportsaison zu gestalten und dort vor Allem die siegreichen Modelle des Jahres zu präsentieren. Auf niedlichen 7.000 m² eröffnete die Ausstellung am 2. November 1968 (Heute sind es über 100.000 m²!). Der Erfolg der ersten Messe war groß und übertraf die Erwartungen bei Weitem. Insgesamt gab es rund 57.000 Besucher.
Special dieses Jahr: Elektromobile
Fans des getunten Wagen finden Elektro-Autos vor allem Eines: langweilig. Brummen und lärmen muss es! Dem zutrotz bemüht sich die Essen Motor Show um eine Annäherung an die Thematik. Ziel: E-Mobilität endlich auch für den Liebhaber des getunten Autos attraktiv machen.
Auf einer verhältnismäßig überschaubaren Fläche in Halle 11 präsentieren Hersteller wie BMW oder Tesla rund 15 ihrer Modelle zur Elektromobilität. Eine magere Ausbeute. Tuning-Fans haben einfach andere Interessen als elektronische Fahrzeuge, die beunruhigend wenig Geräusche von sich geben.
Verärgert sind Experten auf dem Gebiet nicht über das mangelnde Interesse in der Bevölkerung, vielmehr kritisieren sie die Haltung der Politik. Es steht zu befürchten, dass Deutschland sich durch seine passive Abwartehaltung zum Schlusslicht im Feld der Elektro-Mobilität entwickelt. Die Infrastruktur für elektronische Fahrzeuge in unserem Land sei bestenfalls mangelhaft, Ladestationen und Fördergelder würden viel zu spärlich verteilt, heißt es. Vor allem fehlen diese dort, wo sie besonders dringend benötigt werden: Großstädten. Ladestationen finden sich hier eher als Ausnahmefall.