Fliegende Autos für alle


Die Straße ist komplett überfüllt. Stau. Zum dritten Mal in dieser Woche. Spätestens jetzt träumen wir vom fliegenden Auto, das über den Köpfen der anderen Kfz-Fahrer in die Luft steigen und dem stockenden Verkehr davon sausen kann. Die ersten Prototypen von fliegenden Autos gibt es bereits. Der alte Traum jeder guten Sciene-Fiction-Geschichte ist zwar denkbar, jedoch noch längst nicht alltagstauglich.

Seit der Mensch denken kann, fasziniert ihn eines: Die Vorstellung vom Fliegen. Die Gebrüder Wright jagten dem Traum lange Jahre hinterher. Mit Erfolg. Flugzeuge gehören in der heutigen Zeit zum Alltag wie Bus und Bahn. Auch individuellere Optionen haben wir im Laufe der Jahre ge- und erfunden. Heißluftballons, Raketen und Hubschrauber sind nur einige von ihnen. Doch das reicht nicht. Der Mensch möchte mit seinem Auto zur Arbeit und durch die Lande fliegen können.

Technisch bereits möglich

Fliegende Autos? Das geht. Firmen wie Terrafugia arbeiten seit Jahren an Modellen zur Umsetzung des Traums vom Fliegen. Mitte 2016 will Terrafugia das Modell Transition in die Hände von mehr als 100 Vorbestellern bringen. Preis: Derzeit knapp 280.000 Euro.

Der konzipierte Wagen benötigt zum Abheben eine Startbahn. Wenn wir dann auch noch hören, dass das Modell offiziell als Sportflugzeug eingestuft wird, macht das deutlich: Ein richtiges, fliegendes Auto aus unserer Vorstellung ist das doch noch nicht. So eines muss senkrecht starten können! Andernfalls steht man ja doch wieder mit allen anderen im Stau. Auch an solch einem Modell arbeitet Terrafugia. Die voraussichtliche Fertigstellung wird jedoch noch mindestens acht bis zehn Jahre in Anspruch nehmen.

Noch lange nicht alltagstauglich

Science-Fiction-Filme und entsprechende Literatur machen es schon lange vor. Das fliegende Auto für Hinz und Kunz. Im Film sieht das so einfach aus, ein Knopfdruck und schon schwebt die Karre elegant in die Lüfte. Rein praktisch gesehen ist ein solches Szenario derzeit noch nicht denkbar. Würde man ein solches Fahrzeug auf der Stelle, vielleicht im heimischen Garten, ähnlich einem Hubschrauber starten, wäre durch die Luft des Auftriebs mit einer Verwüstung des halben Gartens zu rechnen. Vom unschönen Lärm einmal ganz abgesehen.

Damit nicht genug stehen dem Traum neben dem derzeit nur für Wohlbetuchte tragbaren Preis gesetzliche Hürden und Sicherheitsfragen gegenüber.

Wie lässt sich ein reibungsloser Flugverkehr realisieren? Wenn Tausende von Flugfahrzeugen durch die Luft sausen, wird es schnell gefährlich, denn nicht jeder Bürger ist ein Pilot. Stürzt ein Fahrzeug ab, drohen nicht nur erhebliche Verletzungen für die Insassen, sondern auch für am Boden befindliche Personen, die vom Fahrzeug erschlagen werden. Wie soll also eine Lösung aussehen? Es kann nicht von jedem Bürger eine Flugausbildung verlangt werden. Für diese Frage gilt es erst noch Schulungsmöglichkeiten zu entwickeln und einheitliche Ausbildungsrichtlinien zu entwerfen. Ohne neue gesetzliche Regelungen für den stärker frequentierten Flugverkehr wäre das Projekt in der Realität lebensgefährliches Chaos.

Derzeit müssen Interessenten sich also noch in Geduld üben. Fliegende Autos für jeden Haushalt sind zwar technisch nicht unmöglich, praktisch aber noch längst nicht startklar.


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