Wer eine längere Autoreise antritt, sollte vorher seine Ausstattung prüfen. Egal ob lange Fahrten ins Ausland, Urlaubsreise mit Kindern oder Fahrten im Winter – fehlen wichtige Utensilien, entwickelt sich selbst ein kleiner Notfall schnell zur mittleren Katastrophe. Doch was sollte man für eine lange Autofahrt eigentlich einpacken?
Die Grundausstattung für lange Autofahrten: gesetzliche Basics
Einige Gegenstände müssen Autofahrer schon von Gesetzes wegen immer dabeihaben – auch bei kürzeren Fahrten. Gesetzlich vorgeschrieben ist dieses Kfz-Zubehör:
- Warnweste: In Deutschland müssen Sie verpflichtend eine Warnweste für den Fahrer dabeihaben. Wenn Sie ins Ausland reisen, sind Warnwesten unter Umständen sogar für alle Mitfahrer vorgeschrieben.
- Warndreieck: Das Warndreieck sollte bei einem Unfall schnell griffbereit sein. Hinterlegen Sie es daher an einem Ort, den Sie immer erreichen können, auch wenn das Auto voll beladen ist, beispielsweise unter dem Fahrersitz oder in der Heckklappe.
- Verbandskasten: Beachten Sie, dass der Verbandskasten vollständig sein muss. Außerdem darf das Haltbarkeitsdatum nicht abgelaufen sein.
Auch der Führerschein, die Zulassungsbescheinigung Teil I (früher: Fahrzeugschein) und der Kfz-Versicherungsnachweis müssen immer an Bord sein.
Tipp: Da das genannte Kfz-Zubehör vorgeschrieben ist, droht ein Verwarngeld bis zu 15 Euro, wenn Sie es nicht mitführen. Es sollte deshalb im Fahrzeug einen festen Platz bekommen.
Für Unfälle und technische Probleme bestens gerüstet
Gerade bei längeren Autofahrten ist es schnell passiert: Eine Reifenpanne oder ein Unfall bremsen Sie aus. Damit solche Schwierigkeiten Sie nicht aus dem Gleichgewicht bringen, sorgen Sie am besten durch eine entsprechende technische Ausrüstung vor. Immer dabei haben sollten Sie das erforderliche Zubehör für einen Reifenwechsel oder ein geeignetes Reparaturset sowie ein Abschleppseil, mit dem Sie im Falle einer Panne bis zur nächsten Werkstatt abgeschleppt werden können.
Lange Autofahrt geplant? Kartenmaterial nicht vergessen!
Ehe Sie eine lange Fahrt antreten, informieren Sie sich am besten schon im Vorfeld über die ideale Route, um Ihr Ziel entspannt zu erreichen. Viele Fahrzeuge sind heute überdies mit einem fest installierten oder einem tragbaren Navigationssystem ausgestattet, das Ihnen komfortabel den Weg weist. Dennoch ist es gerade bei fremden Ländern sinnvoll, zusätzlich eine Straßenkarte in Papierform mitzuführen. Ist das Straßennetz dort nämlich nicht so gut digital erfasst wie in Deutschland, kann es passieren, dass Sie sich laut Navigationssystem plötzlich in einem Gebiet befinden, das “nur eingeschränkt befahrbar ist”. Und auch Alternativrouten bei größeren Staus oder weiträumigen Straßensperrungen lassen sich auf einer analogen Straßenkarte leichter festlegen als auf dem kleinen Display.
Mehr Komfort für lange Fahrten und Urlaubsreisen mit der Familie
Haben Sie mit Ihrer Familie eine lange Autofahrt vor sich? Dann wird es nicht nur den Kindern schnell langweilig, auch die Erwachsenen wünschen sich einen gewissen Komfort. Denken Sie zuerst an das liebste Spielzeug der Kinder, ob kleine Spielfiguren, Ratespiele oder eine Spielekonsole. In einem Autositz-Organizer können Sie alles gut erreichbar verstauen. Bücher und Rätselhefte versüßen auch den Eltern die lange Fahrt. Ein Sonnenschutz für die hinteren Scheiben oder eine Sonnenbrille zum Schutz vor der tiefstehenden Sonne sind für eine entspannte Autofahrt obligatorisch.
Planen Sie für Ihr Kind auch ein kleines Nickerchen ein. Damit dieses möglichst erholsam ausfällt, können ein kleines Kissen, eine Decke und natürlich der liebste Teddy wahre Wunder bewirken. Spätestens danach meldet sich meist der kleine Hunger. Es ist noch nicht Zeit für die Mittagsrast? Dann halten Sie Ihr Kind einfach mit kleinen Snacks bei Laune. Planen Sie außerdem ausreichend Trinkwasser für alle Mitfahrer ein – am besten auch für etwaige Stauzeiten.
Lange Autofahrten ins Ausland: länderspezifische Vorgaben beachten
Bereisen Sie mit Ihrem Auto ein anderes Land, informieren Sie sich immer über die besonderen Bestimmungen. Häufig sind hier weitere Gegenstände vorgeschrieben, die Sie unbedingt mitführen müssen. Gute Beispiele dafür sind die Warnwestenpflicht für alle Mitfahrer in Österreich, der Feuerlöscher in Polen oder eine Schaufel in Schweden (nur in den Wintermonaten).
Praktisch ist übrigens etwas Kleingeld, das in der Mittelkonsole schnell erreichbar deponiert wird. So können Sie an Mautstellen immer passend zahlen. Und auch wenn es zu Hause eben noch schön warm war – platzieren Sie Ihre Jacke immer griffbereit, denn die Witterung kann nur hundert Kilometer weiter deutlich kühler ausfallen.
Abgesehen von den gesetzlichen Vorgaben gibt es eine ganze Reihe an sinnvollen Gegenständen, die Ihnen lange Fahrten erleichtern. Passen Sie die mitgeführten Gegenstände an die Gegebenheiten der zurückzulegenden Strecke und die Jahreszeit an (z. B. entlegene Gegenden mit schlechter Infrastruktur).
Sicher durch den Winter: Schutz vor Kälte und Eis auf langen Fahrten
Planen Sie im Winter eine lange Autofahrt, müssen Sie sich auch mit den Besonderheiten der kalten Witterung auseinandersetzen. Ganz wichtig ist eine warme Decke pro (Mit-)Fahrer für den Fall, dass Sie unerwartet liegenbleiben oder über einen längeren Zeitraum im Stau stehen. Ein Enteisungsspray für die Scheiben und ein Eiskratzer gehören ohnehin zur Standardausrüstung im Winter. Beachten Sie, dass in bergigen Regionen mit viel Schnee im Winter oft eine Schneekettenpflicht herrscht.
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