Berlin, 02.11. 2015
Mehrfach deutlich zu schnell gefahren, mit Alkohol- oder Drogen am Steuer gesessen oder einfach über die Jahre mit verschiedenen Delikten 8 Punkte in Flensburg eingesammelt – all diese Ursachen können dazu führen, dass Ihnen eine Medizinisch-Psychologische-Untersuchung (MPU) verordnet wird. Eine MPU ist zunächst ärgerlich, da es eine Menge Gerüchte über diese Untersuchung gibt, nämlich dass sie fast unmöglich zu bestehen sei und – und das ist Fakt – da sie sehr teuer ist.
Dass eine MPU unmöglich zu bestehen ist, ist aber falsch, auf die leichte Schulter sollten Sie sie aber auch nicht nehmen. Wichtig ist, dass Sie sich auf die Untersuchung gut vorbereiten und verstehen wie sie funktioniert. So soll mit der MPU erreicht werden, dass der Fahrsünder sein Fehlverhalten erkennt und glaubhaft vermittelt, es zu ändern.
Worauf Sie sich bei der MPU einstellen sollten
Die Fragen, die bei der MPU gestellt werden, zielen unter anderem darauf ab zu verstehen, weshalb Sie so gehandelt haben wie Sie gehandelt haben. Wie kam es dazu, dass Sie gerast sind oder sich mit Rauschmitteln im Blut hinter das Steuer eines Fahrzeugs gesetzt haben? Wie schätzen Sie Ihr eigenes Fahrverhalten ein? Und wie wird Ihr Fahrverhalten aussehen, wenn Sie Ihren Führerschein zurückbekommen?
Bereiten Sie sich gründlich vor
Mit Büchern und zahlreichen Online-Kursen können Sie sich vor der MPU auf die Untersuchung vorbereiten. Am effektivsten sind sicher die MPU Vorbereitungskurse, die in verschiedenen Städten angeboten werden und die Sie ein paar Wochen vor dem Termin regelmäßig besuchen können. Es gibt Einzelkurse und Gruppenkurse, die unterschiedlich bepreist sind. Mit 600 Euro für einen Gruppenkurs muss man als Teilnehmer schon rechnen, eine Einzelschulung liegt schnell bei 1.000 bis 1.500 Euro und die MPU selber kostet auch nochmal über 400 Euro, sodass die ganze Geschichte zu einer teuren Angelegenheit werden kann.
In den Kursen wird man optimal auf die MPU vorbereitet und kann sich schon im Vorfeld mit den möglichen Fragen auseinandersetzen, die einen während der Untersuchung erwarten. Auch lernt man dort, dass es wichtig ist, sich seine Schuld einzugestehen und dies am besten auch schon im Vorfeld zu verinnerlichen. Machen Sie sich darauf gefasst, den Gutachtern glaubhaft darzulegen, dass ein Vergehen wie das von Ihnen begangene nicht mehr vorkommen wird und Sie aus Ihren Fehlern gelernt haben. Fragen zu Ihrer Person, zur Vergangenheit und Gegenwart und wie Sie sich die Zukunft vorstellen werden ebenfalls Teil der MPU sein und die Antworten darauf sollten im Vorfeld geübt werden.
Einsicht und Reue – zeigen Sie sich vernünftig und vorbereitet
Wichtig ist, dass Sie als Teilnehmer der MPU Ihr Vergehen nicht klein reden oder herunterspielen. Zeigen Sie Einsicht und Reue, andernfalls werden Sie die MPU nicht bestehen. In den Kursen zur MPU werden die Kursleiter mit Ihnen genau diese Fälle durchspielen, weshalb es sich wirklich lohnt so einen Kurs zu besuchen.
Können Sie sich den Kurs nicht leisten, sollten Sie sich möglichst viel Material über den TÜV und über das Internet besorgen und alles zu diesem Thema lesen, was Sie in die Finger bekommen. Schon eine Stunde beim Verkehrspsychologen, die etwa 100 Euro kostet, kann Ihnen bei der Vorbereitung helfen. Denn gute Vorbereitung ist das A und O und nur wer sich wirklich mit seiner Verkehrssünde und seinem Verhalten auseinandersetzt, kommt durch die MPU. Personen, die ohne Vorbereitung in die Untersuchung gehen, fallen meist durch.