Rein bezüglich der Anschaffungskosten betrachtet, sind E-Autos noch recht neu am Markt. Der Kaufpreis liegt im Schnitt deutlich höher als der vergleichbarer, gewöhnlicher Fahrzeuge. Dennoch interessieren sich immer mehr Menschen für ein Elektroauto, fragen sich aber auch, worauf sie achten müssen und ob sie doch bei der Anschaffung sparen können. Dieser Artikel schaut sich das Thema einmal genauer an.
Kaufpreis reduzieren – Förderungen nutzen
Die Anschaffung eines Elektroautos wird von staatlicher Seite aus gefördert. Üblicherweise sollte es so sein, dass diese Prämie vom Autohaus direkt vom Kaufpreis aus abgezogen wird, doch ist es immer ratsam, hier genauer hinzuschauen. Es wurden zwar noch keine Fälle öffentlich bekannt, wo die Kaufprämie an eine Finanzierung über das Autohaus gebunden wurde, möglich wäre es aber. Hier gilt: Die Kaufprämie steht jedem Autokäufer zu, unabhängig davon, ob er das Auto in bar bezahlt, über das Autohaus finanziert oder anderweitig einen Autokredit nutzt. Generell gilt:
- Prämienhöhe – sie beträgt 4.000 Euro bei einem Elektroauto. Die Förderung ist jedoch an einen Höchstpreis des Wagens gekoppelt. Bei Nettolistenpreisen von über 60.000 Euro wird keine Prämie ausgeschüttet. Die genannte Prämienhöhe ist jedoch nur die, die von der Bundesregierung herausgegeben wird. Bundesländer zahlen oft sehr unterschiedlich, wobei die tatsächlichen Förderbeträge meist deutlich höher sind.
- Bundesländer – einige Bundesländer oder Gemeinden fördern die Anschaffung zusätzlich. Über diesen Punkt muss sich jeder Interessent selbst informieren. Die beste Anlaufstelle ist das jeweilige Straßenverkehrsamt oder das Bürgeramt.
Zudem ist es natürlich möglich, rund um die Finanzierung zu sparen. Nehmen Kunden nicht sogleich das Angebot des Autohauses an, sondern prüfen, ob sie mit einem eigenen Ratenkredit oder Autokredit auf Dauer günstiger gestellt sind, hilft auch dies beim Sparen. Mitunter kann zudem überlegt werden, ob die aufgenommene Summe direkt ausbezahlt wird, sodass der Wagen bar bezahlt werden kann. Einige Händler sind stets bereit, bei Barzahlern einen Rabatt oder auch eine Zusatzleistung zu bieten. Mitunter könnte so der Akku des Wagens gekauft oder auch eine Wall-Station als Zusatz herausgegeben werden.
Versicherungen und Steuern
Rund um die Steuern brauchen sich E-Wagenkäufer keine Gedanken zu machen. Der Wagen ist zuerst steuerfrei, selbst nach der Steuerfreiheit sind die Steuerkosten deutlich niedriger als die anderer Fahrzeuge. Und wie sieht es bei der Kfz-Versicherung aus?
- Vergleichen – zuerst sollten Käufer die Kfz-Versicherung vergleichen, damit das beste Angebot gefunden wird. Wichtig ist, dass finanzierte Autos immer in der Vollkasko versichert werden. Das ist nicht nur oft eine Bedingung seitens der Bank, auch aus finanzieller Sicht ist die Vollkasko sinnvoll. Verunfallt das Auto aus eigener Schuld, muss nicht der Kredit abbezahlt und zugleich ein neuer aufgenommen werden, um dann das Neue anzuschaffen.
- Inhalte – beim Vergleich der Kfz-Versicherung sollte zudem geprüft werden, ob es spezielle Tarife für E-Autos gibt. In diesem sind beispielsweise die Akkus gesondert mitversichert, was bei Brandfällen wichtig ist. Kommt es zu einem Brand in einem Elektroauto, richtet das Feuer oft deutlich mehr Schaden an, als bei herkömmlichen Fahrzeugen.
Größtenteils unterscheidet sich die Kfz-Versicherung nicht abhängig vom gewählten Auto. Natürlich spielt die Unfallstatistik aus dem Vorjahr eine Rolle; sollte es bei einem Modell zu mehr Unfällen gekommen sein, so steigt der Versicherungsbetrag automatisch. Preiswerter sind oft Kaskotarife, wenn ein Garagenstellplatz oder ein Carport vorhanden sind. Je nach familiärer Situation ist es zudem nützlich, junge Fahrer oder allgemeine Fremdfahrer im Vertrag auszuschließen. Durch das entfallende Risiko sinken die Prämien.
Der beste und einfachste Weg, um bei der Kfz-Versicherung zu sparen, ist allerdings die jährliche Zahlweise. Jede Versicherung bietet einen enormen Rabatt, wenn der Jahresbeitrag gleich zu Vertragsbeginn bezahlt wird. Verglichen mit monatlichen oder quartalsweisen Zahlungen können hier gut 100,00 Euro und mehr zusammenkommen.
Weitere Sparmöglichkeiten
Die Förderungen rund um E-Autos sind nicht bundesweit gleich geregelt. Je nach Wohnort kann der Interessent sogar Glück haben und eine Förderung bekommen, wenn er eine eigene Ladestation bei sich installieren lässt. Wichtig ist stets:
- Ladeanbieter vergleichen – öffentliche Ladesäulen arbeiten oft nicht mit demselben Stromversorger zusammen und bieten zugleich verschiedene Tarife an. Fahrer können hier also ebenfalls Geld sparen.
- Ladestation zu Hause – wie bereits erwähnt, kann die Wallstation teilweise gefördert werden. Das hängt jedoch stark vom Wohnort und von den Netzbetreibern ab. Wichtig ist allerdings immer, bei der Installation der Station nicht zu sparen, sondern sie von einem Fachmann anschließen zu lassen. Die Wallstation läuft über Starkstrom, sodass hier ein gewisses Gefahrenpotenzial bei einer falschen Anschlussweise besteht.
- Stromvertrag – hat der eigene Stromanbieter eventuell gezielt Tarife, die auf E-Autos ausgelegt sind? Alternativ kann sich auch ein Anbieterwechsel lohnen, wenn dieser günstigere Inhalte bietet. Manche Stromversorger nutzen gar wieder die Nachtstromtarife, über die das E-Auto günstiger aufgeladen wird.
- Akku – in der Regel wird der Akku eines E-Autos gemietet, wodurch natürlich Gebühren anfallen. Mitunter kann es günstiger sein, die Batterie zu erwerben. Die Einmalzahlung ist oft preiswerter als die zusammengerechneten Mietgebühren.
Die zusätzlichen Förderungen stammen von Stromversorgern, Kommunen, Städten oder auch der jeweiligen Landesverwaltung. Da es keine klare Linie gibt, kann es sein, dass in einer Stadt 100,00 Euro ausgezahlt werden, in einer anderen hingegen 1.000,00 Euro.
Fazit – es kann gespart werden
Natürlich ist der Kaufpreis eines E-Autos weiterhin höher, doch dank Prämien lässt er sich reduzieren. Wer nun noch gezielt schaut, welche Form der Finanzierung für einen selbst günstig ist, der braucht schon einmal mit geringeren Kosten rechnen. Wirklich sparen lässt sich rund um das Auto. Die Wahl der kostengünstigen, doch guten, Kfz-Versicherung ist der erste Schritt, die entfallenden Kfz-Steuern und späteren geringeren Beiträge sind der zweite. Und wer nun noch sämtliche Maßnahmen und Förderungen rund um die Ladestation, Stromtarife und etwaige Kaufoptionen ausnutzt, der zahlt auf längere Sicht einen deutlich günstigeren Preis. Denn eines darf nicht vergessen werden: E-Autos sind unabhängig vom Ölpreis.
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Abbildung 1: @ Markus Spiske / Unsplash.com
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