Wie Sie die Firmenwagen für Ihr Unternehmen finanzieren möchten, hängt nicht nur von persönlichen Vorlieben ab, es gibt vielmehr firmenpolitische, ökonomische und nicht zuletzt natürlich auch rechtliche Faktoren, die bei dieser Entscheidung eine wichtige Rolle spielen. Die Meinungen unter Unternehmern und Unternehmerinnen sowie den Verantwortlichen für die Fahrzeugflotten gehen auseinander. Jeder muss für sich und sein Unternehmen die am besten geeignete Finanzierungsform finden.
Im Folgenden finden Sie einige Anhaltspunkte, die Ihnen helfen können, sich für eine Form der Finanzierung ihrer Fahrzeugflotte zu entscheiden.
Unterschiedliche Formen der Finanzierung für Firmenwagen
1) Leasing
Leasing ist eine Finanzierungsmöglichkeit, bei der das Fahrzeug dem Leasingnehmer zur freien Nutzung überlassen wird. Es wird dabei nicht im strengen Sinne vom Leasingnehmer, sondern vom Leasinggeber finanziert und bleibt im Grunde auch in dessen Eigentum. Ein Leasingvertrag ist eine Art Mietvertrag, jedoch werden geschuldete Leistungen wie Wartung und Instandsetzung der Fahrzeugflotte auf den Leasingnehmer übertragen.
2) Kaufen
Bei Abschluss eines Kaufvertrages geht der Firmenwagen direkt und ausnahmslos in das Eigentum des Käufers über, der Verkäufer dient im Grunde als Vermittler zwischen Hersteller und Käufer. Ob die Kaufsumme in bar beglichen wird oder über einen bestimmten Zeitraum mittels eines Kredits finanziert wird, ist dabei von der Liquidität des Käufers abhängig, aber auch davon, ob man mittels eines guten Angebots des Verkäufers Geld sparen kann, wenn man auf Barzahlung verzichtet.
Was spricht für und was spricht gegen Leasing bei Firmenwagen?
Wenn Sie Ihren Firmenwagen leasen möchten, hat dies natürlich sowohl Vor- als auch Nachteile.
Ein erster und nicht zu unterschätzender Vorzug, gerade wenn Ihr Unternehmen vielleicht noch auf finanziell wackligen Beinen steht, ist die Schonung des Eigenkapitals, wodurch Ihnen eine höhere Liquidität erhalten bleibt. Sie erlangen dadurch eine größere finanzielle Planungssicherheit. Zudem ist bei einem Leasingvertrag, der meist über zwei Jahre läuft, der firmeneigene Fuhrpark stets auf dem neuesten Stand der Automobiltechnik. Weiterhin können Unternehmen häufig von Rabatten der unterschiedlichen Anbieter profitieren, je verbindlicher man sich an eine Marke oder ein Autohaus bindet, umso größer sind hier die zu erzielenden Einsparmöglichkeiten. Je größer das Unternehmen, desto häufiger gibt es spezielle Rabattverträge mit den Herstellern. Nicht zuletzt ist das Leasen eines Firmenwagens auch steuerlich interessant, können doch die Leasingraten bilanzneutral in voller Höhe als Betriebsausgaben abgesetzt werden, somit ihre individuelle Steuerlast mindern und die Eigenkapitalquote steigen lassen. Bei Abstoß der Fahrzeugflotte hat der Leasingnehmer kein Risiko, die Firmenwagen weiter verkaufen zu können, dieses Risiko liegt alleine beim Leasinggeber. Große Firmen tendieren in der heutigen Zeit immer mehr zum Leasing, der Anteil liegt bei etwa 70 Prozent. Bei kleineren Firmen halten sich Leasing und Kauf in etwa die Waage.
Im Gegenzug gibt es natürlich auch gewisse Nachteile beim Leasing eines Firmenwagens. Dazu gehört auf jeden Fall, dass das Fahrzeug bis zum Vertragsende im Eigentum der Leasinggesellschaft bleibt, der Leasingnehmer aber dennoch für alle anfallenden Kosten wie Wartung und eventuelle Reparaturen kleinerer oder größerer Schäden aufkommen muss. Die meisten Leasingverträge sehen Vollkasko-Versicherungen vor, bei denen auch die Höhe der Selbstbeteiligung vorgegeben wird. Bei einem Totalschaden ist der Leasingnehmer meist sehr schlecht gestellt, da er trotz eines außerordentlichen Kündigungsrechtes eine Vorfälligkeitsentschädigung wegen entgangener Zinsen und Gewinne an den Leasinggeber zahlen muss. Einschränkungen bei der Nutzung der Fahrzeugflotte, häufig handelt es sich dabei um konkrete Kilometerbeschränkungen im Laufe der Leasingzeit, sind je nach Vertrag möglich, zudem können eventuelle Nachzahlungen und Probleme bei der Rückgabe der Fahrzeuge, sollten Schäden verursacht worden sein und den Restwert des Firmenwagens schmälern, auf den Leasingnehmer zukommen. Übliche Gebrauchsspuren an den Fahrzeugen sind hier ausgenommen. Wurden mögliche Forderungen dieser Art nicht von Anfang an einkalkuliert, muss zur Begleichung meist auf Eigenkapital zurückgegriffen werden, was bei größerer Fahrzeugflotte schnell problematisch werden kann.
Was spricht gegen und was spricht für den Kauf eines Firmenwagens?
Auch der Kauf Ihrer Fahrzeugflotte hat selbstverständlich sowohl Vor- als auch Nachteile.
Der zunächst grundlegende Unterschied zum Leasing und auch einer der größten Vorteile des Kaufens ist die Tatsache, dass der Firmenwagen samt Anspruch auf Garantie sich im alleinigen Eigentum des Käufers beendet. Somit kann der Käufer frei über die Fahrzeuge verfügen, sie ohne Einschränkungen einsetzen und verkaufen, wann es ihm beliebt. Damit ist man auch gleich bei einem weiteren Vorteil: Ein mitunter umständliches, unsicheres und teilweise mit Ärger verbundenes Rückgabeprozedere nach Ablauf eines Leasingvertrags entfällt komplett, da sich die Fahrzeuge vom Kauf an im Eigentum der Firma befinden und in Eigenregie verkauft werden können. Auch, wenn man die Fahrzeuge gerne länger nutzen möchte, als es die Standardverträge beim Leasing hergeben, bietet sich der Kauf an. Der Käufer eines Firmenwagens ist frei in der Wahl seiner Versicherung, er entscheidet eigenständig über Voll- oder Teilkasko und in der Hauptsache auch über die Höhe der Selbstbeteiligung. Je nach Versicherungsvertrag liegt hier ein hohes Sparpotential für die Unternehmen.
Nichtsdestotrotz müssen auch die Nachteile erwähnt werden, die beim Kauf eines Firmenwagens auf das Unternehmen zukommen.
Der schwerwiegendste Nachteil ist gleich die Tatsache, dass genügend liquides Kapital für eine Barzahlung respektive eine solide Finanzierung aufgebracht werden muss. Mitunter, je nach Größe der geplanten Fahrzeugflotte und dem Wunsch nach exklusiven Modellen und Ausstattungen, ist die Kapitalbeschaffung aufwendig und eine nicht zu unterschätzende Hürde im Anschaffungsprozess. Vor allem, wenn Ihr Unternehmen noch nicht wirklich etabliert ist und sich erst auf dem Markt bewähren muss, ist davon abzuraten, das noch geringe Kapital ausschließlich in eine Fahrzeugflotte zu investieren. Die Bindung von Kapital darf beim Kauf eines Firmenwagens nicht außer Acht gelassen werden. Des Weiteren muss stets das Restwertrisiko mit in die Überlegungen einbezogen werden, Ihren Firmenwagen zu kaufen. Möchten Sie verkaufen und das Fahrzeug hat einen niedrigeren Restwert, als zu Anfang einkalkuliert, haben Sie Kapital verloren. Zudem ist es auch eine Herausforderung, eine ausgediente Fahrzeugflotte zu vermarkten und zu verkaufen, da hier der Eigentümer das alleinige Risiko trägt.
Sie sehen, es gibt nicht die eine richtige Wahl, wenn Sie darüber nachdenken, wie Sie Ihren neuen Firmenwagen oder eine größere Fahrzeugflotte für Ihr Unternehmen am besten finanzieren können. Je nach finanzieller Situation des Unternehmens und natürlich auch abhängig von Ihren persönlichen (Risiko)vorlieben sind beide Möglichkeit der Finanzierung interessant: Ob ein Firmenwagen geleast oder gekauft wird, sollte stets sorgfältig abgewogen und den aktuellen Umständen bestmöglich angepasst werden. So finden Sie sicher die für Sie optimale Möglichkeit der Firmenwagen-Finanzierung.