Sicher durch die Pollenzeit


© pixelio.de, Jorma Bork Günther Richter
© pixelio.de, Jorma Bork Günther Richter

Die Augen jucken, die Nase läuft und dazu der permanente Niesreiz. 15 Prozent der Deutschen erleben jeden Frühling dasselbe. Dass die Allergie auf Pollen ernsthafte Auswirkungen auf die Fahrtüchtigkeit und die eigene Sicherheit im Straßenverkehr haben kann, unterschätzen viele. Wo Gefahren lauern und was zu beachten ist, hat der ARCD nun in einer Pressemitteilung näher beleuchtet.

Heuschnupfen-Betroffene erkennen die Symptome meist umstandslos. Die ersten Pollen wirbeln durch die Luft, und schon schwellen die Atemwege zu, die Augen brennen etc.  Die Beschwerden lenken vom Fahren ab und stören dadurch möglicherweise die Konzentration und gefährden dadurch die Sicherheit im Straßenverkehr. Risiken werden hierbei viel zu häufig auf die leichte Schulter genommen. Ein überraschender Niesanfall kann dazu führen, dass das Lenkrad verrissen wird. Verquollene Augen sorgen zeitweise für eine starke Sichtbehinderung.

Medikamenteneinfluss gegebenenfalls strafbar

Um die Allergie-Beschwerden in der Pollenzeit zu lindern, ist der Griff zum Präparat nicht ungewöhnlich. Dies Medikamente können jedoch ebenso negative Auswirkungen auf die Fähigkeiten des Fahrers haben, wie andere Substanzen. Folgen sind womöglich Müdigkeit, verlangsamte Motorik und Reaktionsfähigkeit oder ein eingeschränktes Konzentrationsvermögen. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat (DVR) gibt an, dass rund 2.800 der insgesamt 55.000 in Deutschland zugelassenen Allergie-Präparaten den Fahrer nachweislich negativ im Straßenverkehr beeinflussen. Gerade deshalb ist es ratsam, sich den Beipackzettel des Medikaments vor der Einnahme gründlich durchzulesen und sich mit möglichen Nebenwirkungen oder Wechselwirkungen zu anderen Präparaten zu beschäftigen, erklärt Josef Harrer, Pressesprecher des Auto- und Reiseclub Deutschlands. Ein Verkehrsunfall, der unter Einfluss von Medikamenten zustande kommt, kann übrigens nicht nur riskant alle beteiligten Verkehrsteilnehmer werden, sondern auch zum Verlust der Fahrerlaubnis oder des Versicherungsschutzes führen. Bei Pech wird das Verhalten des Fahrers hier nämlich als strafbare Trunkenheitsfahrt gewertet.

So können Sie wieder durchatmen

Um die Symptome während der Fahrt möglichst gering zu halten, können Sie einige einfache Maßnahmen ergreifen.

  • Ziehen Sie vorher Ihre Jacke aus und packen Sie diese in den Kofferraum. Auf diese Weise bleiben daran haftende Pollen weit weg von Ihnen und lagern entfernt vom Innenraum des Autos.
  • Die Seitenfenster und das Schiebedach bleiben bestenfalls, trotz Bedürfnis nach frischer Luft, geschlossen. Die Lüftung schalten Sie auf Umluftbetrieb. Auch dies hält garstige Pollen dort wo sie hingehören: draußen.
  • Nicht unter Bäumen parken. Ein Windstoß genügt, und es regnet Pollenschnee auf Ihren Wagen. Das kann vermieden werden.
  • Regelmäßiges Saugen im Fahrzeug-Innenraum erleichtert Ihnen das Leben. Polster, Ablagen und Armaturenbrett regelmäßig abzusaugen entfernt fiese Symptomauslöser in der Pollenzeit.
  • Tragen Sie eine Sonnenbrille. Auch wenn Sie gar nicht geblendet werden, bietet auch dies Schutz vor im Innenraum herumschwirrenden Allergieauslösern.

Pollenfilter austauschen

Ein wenig prominentes Teil im Auto schützt Allergiker ebenfalls vor Pollen: der Innenraumfilter. Er entfernt unter anderem Schmutzpartikel und Pollen aus der Luft, bevor sie in den Innenraum Ihres Wagens gelangen. Dieser sollte jedoch regelmäßig ausgetauscht werden. Einmal jährlich empfiehlt sich, bzw. spätestens nach 30.000 gefahrenen Kilometern. Riecht es bereits muffig in der Fahrerkabine, ist höchste Eisenbahn. Denn: Reinigt der Filter nicht mehr richtig, wird das schlimmstenfalls zum Nährboden für Schimmel und Bakterien. Wo der Filter zu finden ist, der auch von einem Laien in kurzer Zeit ausgetauscht werden kann, steht in der Bedienungsanleitung des Fahrzeugs. Häufig ist der Filter im Motorraum unterhalb der Windschutzscheibe oder im Fußraum auf Seiten des Beifahrers angesiedelt. Falls nicht: Ältere Fahrzeuge kann man problemlos nachrüsten.

Hilft gar nichts gegen das Leid in der Pollenzeit, so bleibt nur eines: lieber auf das selber Fahren verzichten und zum Beifahrer werden. Oder auf öffentliche Verkehrsmittel umsteigen.


Leave a Reply